Archiv der Kategorie: Das Liebesleben

The grass is always greener on the other side

Ich beneide dich schon manchmal um dein Leben“, sagt meine Freundin jedes Mal, wenn wir uns sehen. Sie meint mein Single-Dasein, das sie selbst vor einigen Jahren für Mann und Kinder hinter sich gelassen hat. „Tja, und ich beneide dich manchmal um deines“, gebe ich ehrlicherweise zurück. Warum nur hat man immer Sehnsucht nach dem, was man eben gerade nicht hat?

Es kommt mir vor, als seien wir Schafe, die immer auf die Wiese hinter dem Zaun schielen und zu sehen glauben, dass das Gras dort deutlich grüner und die Schafe darauf auch irgendwie vergnügter sind als wir. Ich zum Beispiel stehe allein auf meiner Single-Wiese, beiße lustlos ins Gras und wenn ich mampfend aufschaue, sehe ich drüben auf der Weide eine glückliche Schaf-Familie einträchtig beim gemeinsamen Abendessen. Sie blöken fröhlich und angeregt vor sich hin, während ich nebenbei Kreuzworträtsel löse, um die Ödnis des Alleine-Grasens erträglich zu gestalten. Ein anderes Mal komme ich gerade von der Tränke mit einem befreundeten Schaf und schlendere allein Richtung Stall, als ich sie wieder sehe. Die Lämmer quieken und glucksen vor Freude, weil Vater Schaf wie wild mit ihnen herumtollt, bevor er sich zu Mutter Schaf stellt und ihr zärtlich in den Nacken beißt. Ich lege mich in mein Stroh und denke, das einzige was mich beißt, sind Flöhe. Wieder ein anderes Mal komme ich morgens von einer durchblökten Nacht, in der ich keinen Bock hatte, weil nur so blöde Hammel unterwegs waren. Ich sehe, wie die verschlafenen Lämmlein sich zwischen Mama und Papa Schaf kuscheln und leise blöken, wie lieb sie sie haben. Ich versuche mir einzureden, dass mein Stroh mich auch lieb hat.

Gelegentlich stehe ich mit Mutter Schaf am Gatter und erzähle ihr, was ich so sehe und wie schön ich das finde. Dann lacht sie, verdreht die Augen und sagt: „Ja, so eine Familie hat schon was. Ich möchte sie auch nicht missen. Aber ich glaube, du hast bisher nur die halbe Wahrheit gesehen. Was du nicht gesehen hast, sind die endlosen Diskussionen mit den Lämmern beim Abendessen, wer was wie zu essen hat und wer wann warum aufstehen darf. Wie oft ich mich mit Vater Schaf in der Wolle habe über seine Erziehungsmethoden oder über banale Fragen, wie der Stall zu führen ist. Die Energie, die es kostet, sämtliche Interessen dieser Familie unter einen Hut zu bekommen. All das hast du nicht gesehen, aber auch das passiert hier.“ Ich denke gerade darüber nach, wie mein Hirn diese nicht so glanzvollen Dinge offensichtlich ausgeblendet hat, als Mutter Schaf nachschiebt: „Weißt du, was ich sehe, wenn ich auf deine Wiese rüber schaue, während mir gerade mal wieder eines der Lämmer ans Bein pieselt?“ Ich nicke erwartungsvoll. „Ich sehe, wie frei und kompromisslos du auf deiner Wiese herumspringst. Du kannst tun und lassen, was du willst, ohne, dass du auf irgend ein Schaf Rücksicht nehmen musst. Ich sehe, wie du Ruhe und Zeit für die Dinge hast, die dir Spaß machen. Du kannst dir die Nächte um die Ohren schlagen und danach ungestört ausschlafen. Und ich nehme nicht ohne Neid wahr, wie du hemmungslos flirtest und aufregende Abenteuer erlebst, während ich schon jetzt kaum noch besprungen werde. Und wenn, dann immer von demselben. Wenn ich also dein Leben sehe, würde ich manchmal gerne mit dir tauschen.“ „Na so toll ist das mit dem ständigen Alleinsein auch wieder nicht und diese Abenteuer sind manchmal echt anstrengend“, versuche ich zu relativieren. „Du dagegen hast ein sicheres Nest.“

Wir stehen wie bedröppelte am Gatter und wissen nicht mehr, was wir wollen. Der Blick wandert von der eigenen Wiese zur Wiese hinter dem Zaun und zurück. Das Gras auf der anderen Seite scheint plötzlich nicht mehr ganz so grün, dafür leuchtet die heimische Weide an einigen Stellen sichtbar. Mutter Schaf wird nachdenklich: „Ich habe die Single-Weide ja damals bewusst verlassen. Hätte ich es nicht getan, würde ich jetzt genau wie du da stehen und sehnsüchtig herüber schauen.“ „Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen. Der Besitz zieht alle Dinge in den Staub“, hat Marcel Proust mal gesagt“, philosophiere ich und resümiere: „Vielleicht sollten wir uns mehr auf die saftigen Fleckchen im eigenen Feld konzentrieren, uns der eigenen Wiese gegenüber etwas dankbarer zeigen und zu schätzen wissen, was sie uns Gutes hergibt.“ „Ja, das sollten wir“, stimmt Mutter Schaf mir zu. „Und das geht leichter, wenn man weiß, was man woanders verpasst. Also komm doch demnächst mal zu unserem harmonischen Familien-Abendessen vorbei. Du darfst die süßen Lämmlein danach auch ins Bett bringen.“ Mutter Schaf grinst mich wissend an. „Abgemacht. Aber nur, wenn du mit mir mal wieder nachts um die Tränken ziehst und nach Hammeln für mich Ausschau hältst.“ Ich grinse wissend zurück. Es ist gar nicht so schlecht, jemanden auf der anderen Seite zu kennen. Das Grün des Grases wird dadurch nuancierter.

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Schnaps mit der Liebe

Ich habe die Liebe getroffen. Sie war anders, als ich sie mir vorgestellt hatte.

Letzthin endete ich nach einem Cocktailabend mit Freunden unerwartet in einer Kaschemme. Irgendetwas hatte mich hineingezogen und so saß ich plötzlich in diesem ranzigen alten Laden in schummrigem Licht an der Bar. Außer mir saß nur noch eine etwas abgewrackte Dame mit zauseligem Haar und wilden Klamotten an einem der Tische in der Ecke und redete auf die leeren Schnapsgläser vor sich ein: „Wozu mach‘ ich das eigentlich? Wozu? Das hat doch alles keinen Sinn.“ Sie sah irgendwie fertig aus. Der Barmann stellt mir ein Bier hin, bemerkte meinen Blick zu der Dame und meinte beiläufig: „Das ist die Liebe.“ Ich schaute ihn ungläubig an: „Nein!“ „Doch. Die kommt öfter. Scheint eine Art Identitätskrise zu haben. Oder Burnout.“ Ich sah, wie er ihr ein weiteres Glas Schnaps einschenkte und es ihr brachte. Doppelkümmel. Wie bitte? Die Liebe trinkt Doppelkümmel? In meiner Vorstellung nippte die Liebe samtigen Rotwein aus großen, bauchigen Gläsern. Aber doch keinen Kümmel! Wer weiß, was ich noch so für falsche Vorstellungen von ihr hatte. Ich musste mit ihr reden. Das war die Gelegenheit.

Mit meinem Bier in der Hand ging ich zu ihr. Aus der Nähe bemerkte ich, dass sie gar nicht wirklich groß war. Auch da hatte ich mich also getäuscht. Ich fragte höflich: „Entschuldigung, darf ich mich setzen?“ Die Dame schaute aus müden Augen zu mir auf, nickte dann nur einmal kurz und wies mir mit dem Blick den Platz ihr gegenüber zu. Ich setzte mich. „Darf ich Sie etwas fragen?“, versuchte ich vorsichtig das Gespräch zu eröffnen. Sie grummelte nur ein fragendes „Hm“ und schaute mich unbeteiligt an. „Ähm, also“, ich war etwas nervös, ich wollte es mir mit der Liebe ja nicht gleich vermasseln, „ich, äh, ich wollte mal wissen, wie das mit Ihnen so funktioniert, also, nach welchem Prinzip Sie arbeiten.“ „Prinzip?“, schnauzte sie mich an, „was denn für’n Prinzip?“ „Naja, also ob es da einen Plan gibt, nach dem Sie die Leute besuchen“, ich bemühte mich, freundlich zu klingen, „in der Grundschule, da war ich mal verliebt, aber seitdem, ich wollte nur wissen, ob Sie nochmal vorbeikommen.“ In leicht genervtem Ton, in dem sich auch schon die unzähligen Schnäpse niederschlugen, raunzte die Liebe zurück: „Alle wollen immer, dass ich mal vorbeikomme. Ich bin doch nicht der Weihnachtsmann!“ Na prima, das hat ja super geklappt. „Nein, nein, ich wollte ja auch gar keinen Druck machen“, ich versuchte zu scherzen, „you can’t hurry love, schon klar, haha.“ Sie fand es nicht lustig.

Hast du eine Ahnung, wie viel ich zu tun habe? Ich muss mich um die Babys und die Kinder kümmern, muss Familien zusammenhalten, Freunde verbinden. Überall werde ich gebraucht. Vor allem in Nahost.“, die Liebe blickte nachdenklich in ihre leeren Gläser. „Jeder will geliebt werden. Und jeder sollte geliebt werden. In irgendeiner Form. Aber seit diese Idee von der romantischen Liebe populär wurde, komme ich einfach nicht mehr hinterher.“ Sie winkte dem Barmann, der ihr, und mir, prompt ein neues Glas Kümmel brachte. Mit einem Schluck kippte sie es hinunter und fuhr fort: „Früher, da hatte ich noch Zeit und Muße für wahre Liebe, für Romeo und Julia, Tristan und Isolde, für Cäsar und Cleopatra, Albano und Romina Power. Der Normalsterbliche hat gar nicht über mich nachgedacht, sondern war zufrieden, wenn er ein Weib für den Haushalt oder einen verdienenden Ehemann hatte. Doch seit Jane Austen so blümerant über mich geschrieben hat, wollte auf einmal jeder so etwas haben. Das ist als würden plötzlich alle ausschließlich bio kaufen, wie soll das gehen?“ Die Liebe knallte das Glas, mit dem sie bis eben rumgefuchtelt hatte, auf den Tisch. Ich nippte noch an meinem fürchterlichen Kümmel und gab zu bedenken: „Naja, aber es ist doch auch eine schöne Sache eigentlich, jemanden zu finden, der einem in die Seele schauen kann, der einem das Gefühl gibt, wertvoll zu sein, der einem neue Impulse gibt. Jemand, der etwas in einem auslöst, was man bis dahin vielleicht gar nicht kannte.“ Die Liebe verdrehte die Augen: „Fang du auch noch an.“ „Ich kenn’s auch nur vom Hörensagen“, sagte ich zu meiner Verteidigung und leerte das Glas. Auf magische Weise standen schon zwei neue Schnäpse vor uns. „Siehste, da hassus“, die Liebe fing langsam an zu lallen, „das Bild, das sie von mir verbreitet haben, das is‘ doch gephotoshopped. Ich wurde missbraucht. In Film und Fernsehen, in Büchern und Magazinen haben sie mich verschönt, mit Prinzen und Rosen und Geigen-Musik. Überall tauchte ich plötzlich auf und machte die Menschen, die mich hatten, scheinbar glücklich. Wie ein schnellhaftender Alleskleber musste ich für jedes noch so primitive Pilcher-Pärchen herhalten. Alles bekam einen rosa Filter und ein bisschen Glitter obendrauf. Zum Kotzen is‘ das!“ Zack, das nächste Glas verschwand in ihrem Rachen. Aus Mitleid trank ich meines gleich mit.

Offensichtlich war die Liebe froh, mal jemanden zum Reden gefunden zu haben, denn sie zog weiter vom Leder: „Das Problem ist, dass die meisten Menschen einfach nicht allein sein können. Dann holen sie sich ein bisschen Alleskleber und eine Portion Glitter und erwarten, dass der Partner so für immer bei ihnen bleibt. Andere beklagen sich, wenn ich nicht so lange bleibe. Aber ich kann doch nicht bei allen ständig dabei sein und Händchen halten. Die müssen das doch auch so hinkriegen. Radfahren muss man schließlich auch irgendwann ohne Stützräder. Und komischerweise, manche von denen können es auch. Aber andere, die fauchen sich schon an, kaum dass ich aus der Tür bin. Und dann klingelt irgendwann der Hass und sie machen ihm auch noch auf.“ „Das klingt nach Sisyphos-Arbeit für Sie“ schob ich dazwischen. „Das kannste laut sagen!“, die Liebe klang erschöpft, „verstehste jetzt, warum ich nicht mehr zu meiner eigentlichen Arbeit komme?“ „Weil Sie Ihre Zeit mit Hinz und Kunz verplempern müssen“, langsam fing auch ich an zu lallen. „Und weil so viel von mir erwartet wird. Die Leute sind ja nicht so leicht zufrieden. Die wollen ja immer sämtliche Extra-Features wie Humor und Leidenschaft passgenau mit dazu haben, bevor sie glauben, dass es Liebe ist.“ „Aber“, ich hing schon halb über dem Tisch und gab mit dem Zeigefinger meiner lallenden Aussage Nachdruck, „es gibt auch Menschen, die wunderbar den Alltag zusammen meistern, bei denen die Kommunikation und der Humor stimmen, bei denen aber die Liebe fehlt. Das Bizzeln. Die Glut. Das Kribbeln. Oder wie auch immer sich das äußert. Das zum Beispiel weiß ich aus eigener Erfahrung. Dieses Gefühl, dass etwas fehlt.“ Ich wartete, bis der abschließende Satz mein Gehirn erreicht hatte: „Warum gehen Sie denn nicht zuerst zu denen? Da würden Sie doch auf fruchtbaren Boden treffen. Das wär doch für alle Beteiligten das Beste. Also quasi win-win.“ Ich schaute die Liebe erwartungsvoll an. Sie schaute lange zurück. Blinzelte sanft mit den Augen, als würde sie intensiv diese Erkenntnis verarbeiten. Dann sagte sie schlicht: „Keine Ahnung.“ Und stand auf. „Ich muss nach hause.“ Sie griff ihre Jacke und den Hut und suchte nach dem Gleichgewicht. „Ich bringe Sie“, sagte ich höflich, hakte sie unter und gemeinsam torkelten wir zur Tür.

Draußen stand ein knutschendes Pärchen, welches ich aus dem Augenwinkel beobachtete. Als ob sie es bemerkt hatte, stellte die Liebe klar: „Damit habe ich nichts zu tun! Das ist die Leidenschaft, die zieht auch gerne mal ohne mich los.“ Wir gingen durch kühle Morgenluft der Dämmerung entgegen. „Und unter uns“ flüsterte die Liebe, „das mit Romeo und Julia damals, da war auch viel Leidenschaft dabei. Ich kam da nicht wirklich zum Zug. Und ich bin mir ziemlich sicher, Julia hätte sich auch aufgeregt, dass Romeo auf der Couch liegt, während sie die Wäsche abnehmen muss. Aber soweit ist es ja leider nicht gekommen.“ In meinem Kopf drehte sich inzwischen alles. Ich hatte einen Abend mit der Liebe verbracht und war kein bisschen schlauer als vorher. Trotzdem überlegte ich, der Dame noch meine Adresse zuzustecken, damit sie mich vielleicht schneller fand. „Ach Kind“, sagte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen, „bevor ich ins Spiel komme, muss es ja erstmal zwei Menschen geben, die überhaupt aufeinander treffen und dann müssen die sich auch noch riechen können. Da müssen also erstmal der Zufall und die Chemie ihre Arbeit tun. Ich bin dann der Schmetterling, der für das Flattern sorgt. Aber warte nicht auf mich, ich weiß nicht, ob ich’s schaffe.“ Mit diesen Worten verschwand die Liebe in einem dunklen Hofeingang und ward nicht mehr gesehen. Zumindest nicht von mir.

 

Willkommen bei Super-Mann 2.0

DEM Online-Dating-Portal für Frauen.

Schön, dass Sie auch nach unserer Umstrukturierung wieder reinschauen. In unserem Portal finden Sie wie gewohnt alle Vorteile, die Sie auch vom Online-Shopping kennen: eine riesige Auswahl, Fotos vom Produkt, technische Details und blumige Produktbeschreibungen.

Darüber hinaus bieten wir Ihnen viele brandneue Features. Zum Beispiel bei den Suchoptionen. Um Ihnen die Suche einfacher zu machen, haben wir die männlichen Produkte nun, basierend auf den Erfahrungen unserer Userinnen, in 3 große Kategorien unterteilt: „Geile Sportler“, „Tolle Hechte“ sowie „Freaks und arme Schweine“. Zudem können Sie mit unseren Filtern ganz gezielt nach Farbe, Maßen, Hobbys und Gehalt suchen. Denn wir wissen, Sie haben sehr genaue Vorstellungen. Neu ist auch unser Sortierungstool, damit lassen sich die angezeigten Männer nach Belieben ordnen, z.B. Intelligenz – aufsteigend oder Aussehen – absteigend. Und natürlich können Sie auch weiterhin wie gewohnt in unseren Bestsellern und Ladenhütern stöbern.

Aber seien Sie gewahr, Sie sind nicht die einzigen, die suchen. Deshalb werden nun auch Hinweise zur Verfügbarkeit der Männer eingeblendet: „Achtung, Männer, die zu Ihren Kriterien passen, sind sehr beliebt. Diesen Mann sehen sich gerade 5 andere an“ oder „Letzte Kontaktaufnahme erfolgte vor 3 Minuten. Zögern sie nicht mehr zu lange!“

Eine weitere Neuerung ist unser Tool „Ähnliche Produkte finden“. Hier werden Ihnen Vorschläge unterbreitet wie: „User, die sich Strolchi angesehen haben, interessierten sich auch für Seppi, Juergi und Hansi“. So finden Sie schneller einen Mann nach Ihrem Geschmack.

Was die Produktpräsentationen angeht, sind wir uns bewusst, dass hier noch Optimierungsbedarf besteht. Niemand entscheidet sich für ein Produkt, wenn er nur verschwommene Umrisse sieht oder das Objekt entweder zugehängt, in weiter Ferne oder mit der Visage des Vorbesitzers zu sehen ist. Dafür werden wir Guidelines einführen. Außerdem beabsichtigen wir ein Verbot von Fotos mit Sonnenbrille sowie Spiegelselfies. Bis dahin versehen wir alle Bilder mit einem Hinweis, den es auch auf den Verpackungen von Dosensuppen oder Mikrowellenessen gibt: „Fotos sind nur Serviervorschläge, Realität kann stark abweichen“.

Und da wir wissen, dass Sie trotz detaillierten Auswahlkriterien nicht die Katze im Sack bekommen wollen, haben wir etwas eingeführt, was in der Welt der Partnersuche bisher fehlte: Bewertungen. Bewertungen von zufriedenen oder unzufriedenen Usern.

Es ist doch mit Partnern wie mit Hotels. Da möchte man eine Weile verbringen und sich wohlfühlen. Wenn aber jemand schreibt: mieser Service oder Schimmel im Bad, dann möchte man da nicht buchen.

Deshalb können Sie ab jetzt die Typen bewerten, mit denen Sie ausgegangen sind. Teilen Sie Ihre Erfahrungen, genau wie bei amazon. Hier einige Beispiele unserer Userinnen:

– Achtung Mogelpackung! Verpackung toll, aber kein Inhalt.
– hat nur komisch gebrummt, als ich ihn angemacht habe
– Festplatte offenbar angeknackst
– Keine Standbyfunktion, labert ununterbrochen
– Programmierfehler, für Leute mit Helfersyndrom noch ganz ok.
– Bohrer defekt

Damit wissen Sie in Zukunft schon vorher, worauf sie sich einlassen. Und wir können eine Menge an missratenen Dates vermeiden.

Nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach Ihrem Super-Mann!

Lassen Sie sich doch für den Anfang von den Pseudonymen der Herren verführen. In den verschiedenen Themenfeldern ist für jeden etwas dabei! Und seien Sie gewiss: Pseudonyme halten, was sie versprechen!

Tiere:
Waschbär, Kuschelbär, Icebär, Gartenbär, Bär mit Herz, Rennschwein, Schmusewolf, Ameisenmann, FroschzumKüssen, Tanzfloh, Alphamster, Papageientaucher, Sporttiger74, Eagleshadow, Sniperwolf, Dr. Tiermehl, Gummielefant, Aptenodytes (=Großpinguin, Anm. d. Red.)
Alltagstaugliche:
Käsehobel, Eiskratzer, Rennsemml, Softeis, Alaskapalme, Kampfbrot, Vwgolf6, Schnitzl888
Romantiker:
Onlyone, Datemitdir, bleibtreu76, Princebright, Lonelystar, Chance4us, Traumsepp, Suchender, Mondanschauer, Newlove79, Rosenmann, Süsserbengel, Seeflüstern, Sonnenbrise, MrLoneley, Lieb123, Hoffnung
Charaktere:
Rastlos80, Granddilemma, Unheimlich, Sophisticated, Experience71, Lucifer, Undisputed, intimus, Psycho1301, Ironmade204, Löwenherz, Blondino, Pomadi, Suppenkasper
Könner:
Jodlerkönig, Torwächter, Silversurfer, Teetrinker, Rockstar, Sportler, Manager0815, Chefkoch, Lovedoctor, Wadenknacker, Knechruprecht, Ritter74, Bademeister, Cashflow, Firestarter, Bayernbatzi, Alpenpeter, Brainstorm12, Dersinger
Götter
:
Zeus72, Blechgott, Perikles777, Circusmaximus, Lordofwar
Schnuckis:
Paulchen1976, Juergi, Michlbub, Tweety, Flockerl, Schnuff, Flocki

Möge die Liebe mit Ihnen sein!

Liebesbrief an die Wärmflasche

Geliebte Wärmflasche,

wenn mir früher Leute sagten, sie gehen nie ohne Gummi ins Bett, hielt ich sie für spießig. Heute kann ich mir eine Nacht ohne dich nicht mehr vorstellen.

Als ich dich das erste Mal unter meine Bettdecke ließ, war mir nicht bewusst, in welche Abhängigkeit mich dies führen würde. Wie konnte ich ahnen, dass ein so hässliches Ding mir so die Nacht verschönern kann? Verzeih mir diese Worte, aber mit dieser roten Gummihaut und diesem riesigen Stöpselhals siehst du aus wie ein gerupftes Huhn.
Dazu umgibt dich immer noch eine Aura von Krankheit und Schmerz. Kein schöner Anblick. Auch eine Verkleidung als Frosch oder Schaf ändert nichts daran. Doch aufs Aussehen kommt es bei dir nicht an. Du bist der Beweis dafür, dass innere Werte zählen.

Schon wenn ich dich kurz vorm Schlafengehen abfülle, erfasst mich ein wohliges Gefühl von Vorfreude auf das was gleich zwischen uns passieren wird. Immer wieder aufs Neue freue ich mich auf unser kleines Ritual, wenn du ein paar Sekunden eher unter der Decke verschwindest, während ich noch das Fenster öffne und du mir schon mal ein kleines Fleckchen anwärmst, damit die Kälte des unbesetzten Bettes mich nicht ganz so brutal trifft. Dieses Fleckchen bedeutet mir so viel. Und dann ist er da, der Moment, in dem du auf mir liegst, dich an mich schmiegst und mir zu verstehen gibst, dass du jetzt nur für mich da bist. Du gibst, ohne zu nehmen. Welch Wonne erfüllt mich, wenn wir so daliegen, Haut an Haut. Ich spüre, wie heiß du innerlich bist, verbrenne fast unter deiner Berührung. Wenn du mich anstrahlst und diese kalte Höhle unter den Daunen nach und nach in ein wohlig-warmes Nest verwandelst, dann weiß ich, warum es dich gibt. Wenn ich dein leises Gluckern neben mir vernehme, dann weiß ich, ich bin nicht allein. Ohne dich wären die Nächte einsam und eisig. Nie mehr möchte ich dich missen. Dich stören weder mein ausgeleierter Frottee-Pyjama, noch meine babyblauen Wollsöckchen. Und du bist immer noch da, wenn ich morgens aufwache. Schlaff und lauwarm liegst du neben mir in deiner fleischfarbenen Nacktheit. Es ist genau diese Vertrautheit, fernab von Peinlichkeit, die ich so liebe.

Und nur manchmal, in seltenen Momenten, wünschte ich, du hättest Ohren. Und Arme, die auch mich mal halten. Aber das ist wirklich nur manchmal.

Petition für ein Verbot von „öffentlichem Nahverkehr“

Ich bin ein sehr toleranter Mensch. Ich respektiere Menschen unterschiedlichster Kulturkreise und Hautfarbe, rege mich beim Autofahren nicht auf und gestehe allen Mitmenschen ein Daseinsrecht zu. Fast allen. Es gibt eine Gruppe von Menschen, da hört bei mir die Toleranz auf. Pärchen. Knutschende Pärchen. Direkt vor meiner Nase. In der U-Bahn.

Öffentlicher Nahverkehr“, diese Bezeichnung scheinen viele Pärchen als Aufruf zu verstehen, öffentlich Verkehr zu haben. Das ist es jedoch nicht. Und für jeden Single und jede sonstwie einsame Person ist es eine Zumutung, in einer voll besetzten Bahn den konstant schmatzenden, sich aneinanderreibenden und verliebt anschauenden Pärchen ausgesetzt zu sein, nicht selten in einer Entfernung, die die Grenze zur eigenen Komfortzone durchbricht. Noch dazu in einem Umfeld, in der einem jede Ausweich- oder Fluchtmöglichkeit verwehrt ist. Damit muss jetzt Schluss sein!

Deshalb starte ich eine Petition für das Verbot von zärtlichen Zuneigungsbekundungen zwischen Geschlechtspartnern im öffentlichen Personennahverkehr.

Begründung:

Knutschen und Fummeln sind eine Privatangelegenheit und sollten somit im nicht-öffentlichen Raum stattfinden. Wenn nun aber Pärchen meinen, diese privaten Handlungen im öffentlichen Raum einer S-, U- oder Straßenbahn auszutragen, nötigen sie alle Mitfahrer dazu, optisch und akustisch daran teilzuhaben. Manchmal, z.B. in der Rush-hour, führt es sogar soweit, dass man als unbedarfter Fahrgast so dicht am Geschehen steht, dass man nicht nur deutlich die Speichelfäden sieht, die sich zwischen Zunge und Lippen der beiden entlangziehen, sondern sogar Angst haben muss, diese Zunge beim nächsten Bremsmanöver im eigenen Hals zu haben. Oder schlimmer, dass man sich beim nächsten ruckartigen Anfahren an einer Stange festhält, aber erst zu spät merkt, dass es die falsche ist.

Derartige private Handlungen gehören nicht in den öffentlichen Raum! Sie sind mindestens genauso unangebracht, wie sich in der U-Bahn die Fußnägel zu schneiden.

Neben der im doppelten Sinne körperlichen Nähe ist es zudem moralisch verwerflich, vor den Augen anderer seine Zuneigung auf so derbe weise zu zeigen. Wer ÖPNV fährt, möchte nicht am emotionalen Zustand anderer Menschen teilhaben, sondern sich seinem trostlosen Dasein hingeben. Knutschende und verliebt tuschelnde Pärchen jedoch zeigen auf perfide Art und Weise der ganzen Welt ihre Emotionen. Sie glauben, sie befänden sich in einer rosaroten Blase, in der sie unsichtbar für ihre Mitreisenden ihre Gefühle austauschen können. In Wirklichkeit sind sie aber wie ein bunt geschmückter Wagen beim Rosenmontagsumzug, von dem sie mit Gefühls-Kamellen um sich werfen: schaut wie glücklich und verliebt wir sind, wie toll es ist, dass wir uns gefunden haben, wie großartig wir zusammenpassen und nein, nichts und niemand kann uns auseinanderbringen. Diese Kamelle treffen dann die Umstehenden, v.a. die Alleinstehenden, hart am Kopf und zeigen ihnen, was diese eben nicht haben. Sie schreien ihnen quasi ins Gesicht: Du bist einsam! Dich nimmt niemand in den Arm! Du wirst auch die nächsten 4 Jahre keinen Sex haben! Das Ausmaß an seelischen Schäden, die dabei entstehen, ist noch gar nicht abzuschätzen. Hier erfordert es Zivilcourage! Menschen, die mutig dazwischen gehen und dem ungehinderten Knutschen Einhalt gebieten, zum Wohle der einsamen, ungeliebten Menschen im Waggon. Aber weil sich genau das offensichtlich niemand traut, braucht es ein Gesetz!

Das Knutschen muss aufhören! Pärchen sollen sich wie jeder vernünftige Mensch mit Handys oder ipods beschäftigen oder trostlos aus dem Fenster starren. Sie haben kein Recht, die Zugfahrt für lustvolle Momente zu nutzen und ihr Glück zu mehren. Sie sollen sich beherrschen. Dieses Gesetz muss für alle gelten. Fast alle. Es gibt nur eine einzige Ausnahme. Ich. Frisch verliebt. Mit Partner. In der U-Bahn.